Die GEW-Chefin Finnern animiert Lehrer zur Auseinandersetzung mit der AfD im Unterricht. Das ist erst einmal zu begrüßen. Maßgeblich dafür muss aber der Beutelsbacher Konsens sein, nicht irgendwelche kruden Ansichten einer linken Gewerkschaftsfunktionärin. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Dass Lehrer gesellschaftlich relevante Themen im Schulunterricht thematisieren, ist selbstverständlich, doch immer unter der Prämisse, die Schüler nicht zu indoktrinieren oder zu überwältigen.  Genau das legt der Beutelsbacher Konsens fest, der laut Schweriner Bildungsministerium auch für alle Lehrer in MV bindend ist.

Wenn die GEW-Vorsitzende fordert, dass Lehrer die Pflicht haben, sich für Demokratie und Vielfalt stark zu machen und ihre Stimme gegen Rechtsextremismus und verfassungsfeindliche Umtriebe zu erheben, ist dies zunächst einmal zu bejahen. Nur entscheidet nicht eine linke Gewerkschaftsfunktionärin, was legitime Regierungskritik ist, oder wann es sich um verfassungsfeindliche Umtriebe handelt. Die hohen Umfragewerte der AfD insbesondere unter Jugendlichen, treiben den Regierenden und den mit ihnen verbandelten Gewerkschaften offenbar die Schweißperlen auf die Stirn und man möchte in DDR-Manier die Schüler bereits ganz früh „auf Linie“ bringen.

Dafür ist man schon einmal bereit, das seit 1976 geltende Neutralitätsgebot an unseren Schulen zu opfern. Schließlich dürfen in Mecklenburg-Vorpommern schon 16-Jährige den Landtag wählen, da kann man mit der politischen Indoktrination nicht früh genug anfangen, scheint man sich in Gewerkschaftskreisen sicher zu sein. Doch da haben die Funktionäre die Rechnung ohne die Eltern gemacht. Denn für viele Jugendliche ist gerade die familiäre Prägung viel entscheidender, wenn es um die Bewertung politischer Zusammenhänge geht, insbesondere deshalb, weil schon heute in einigen Schulen einseitig gegen politisch missliebige Meinungen agitiert wird – das merken auch die Schüler. Das Humboldt’sche Bildungsideal eines allseits gebildeten Menschen mit eigener Urteilskraft muss wieder das Ziel des Unterrichts in unseren Schulen sein, politische Kämpfe gleich welcher Couleur haben dort nichts zu suchen.“

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