Gunter Jess
27. September ·
Die AfD hat den Einzug in den Bundestag mit einem für einen Neuling historisch einmaligen
Ergebnis (12,6%) geschafft. Jahrelange Arbeit hat sich endlich gelohnt. Millionen Wähler haben
der AfD und Ihren Abgeordneten das Vertrauen geschenkt und erwarten endlich wieder eine
wirksame Opposition im Deutschen Bundestag.
Und was passiert?
Frauke Petry düpiert öffentlich und lächelnd die eigenen Kollegen. Sie verweigert die Mitarbeit in
der AfD-Bundestagsfraktion und hofft auf den Anschluss weiterer interner Spalter. Vier Mitglieder
der Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern taten es Frauke Petry gleich – unzweifelhaft als
konzertierte Aktion geplant.
Ich kann eine gewisse Enttäuschung über diese Entwicklung nicht verhehlen, zumal ich noch am
Sonnabend, nach etlichen innerfraktionellen Gesprächen, eine solche politische Dummheit nicht
für möglich gehalten hätte. Warum verweigern die ehemaligen Fraktionskollegen einen
innerfraktionellen, innerparteilichen Diskurs über den richtigen politischen Weg? Ich hoffe, dass
es bei den jetzigen Entscheidungen der vier wirklich um Gewissensentscheidungen und nicht
hintergründig auch um gekränkte Eitelkeiten und gefährdete Dotierungen bei Fraktionsfunktionen
ging.
Aber unabhängig davon wird auch innerhalb der Fraktion und der Partei darüber zu reden sein,
warum aktive Mitglieder den Rücken kehren. Und die Schuld wird sicher nicht nur bei den
Abtrünnigen zu suchen sein!
Ich hoffe und wünsche, dass diese neue Enttäuschung und Erfahrung zur Reifung der Partei und
nicht zu ihrer Verhärtung beitragen.