Die Kulturstaatsministerin, Claudia Roth (Grüne), plant nach dem französischen Vorbild einen sogenannten „Kulturpass“ in Deutschland einzuführen. Dieser soll allen volljährigen Bürgern die Teilhabe am kulturellen Leben ermöglichen und individuell 200 Euro pro Person betragen. Das Gesamtvolumen im Bundeshaushalt soll sich dabei auf 100 Millionen Euro belaufen. Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, Dr. Eva Maria Schneider-Gärtner:

»Der Grundgedanke, das Bewusstsein für Kunst und Kultur zu fördern, insbesondere bei jungen Menschen, ist zunächst einmal begrüßenswert. Jedoch sind vor der praktischen Umsetzung einige Konkretisierungen notwendig. So ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, warum die finanzielle Unterstützung erst bei der Volljährigkeit erfolgen soll und nicht bereits im kindlichen Alter. Gerade für Familien mit einem geringen Einkommen ist es oft eine enorme finanzielle Herausforderung, ihren Kindern eine Teilnahme an Kultur- und Freizeitveranstaltungen zu ermöglichen.

Insgesamt muss hier klar und transparent ausgestaltet werden, wofür die finanziellen Mittel genutzt werden können, wofür explizit nicht und vor allem auch mit welchem Zweck  ; denn auch wenn der Streaming-Dienst Netflix ein vielfältiges Programm an Dokumentation und darüber hinaus auch ein sehenswertes Repertoire an Serien und Filmen bietet, welche mitunter auch unter dem Aspekt zeitgeschichtlicher Bildung verbucht werden können, sollte die Förderung maßgeblich auf aktive kulturelle Angebote in der Region ausgelegt sein. So sollen und müssen nach zwei Jahren Corona-Hysterie und anhaltender Preisexplosion vor allem regionale Anbieter von der Einführung des Kulturpasses finanziell profitieren.

Auch die besorgniserregenden Zahlen von Adipositas, bei denen Mecklenburg-Vorpommern trauriger Spitzenreiter ist, sollten bei der Ausgestaltung des ‚Kulturpasses‘ berücksichtigt und ein ohnehin vorhandener übermäßiger Fernsehkonsum und eine damit einhergehende Trägheit nicht noch gefördert werden.«

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