+++ Schülerfragen zur Kommunalwahl+++

 

Mobilität und Verkehr

FRAGE:

Sehen Sie die Möglichkeit, Bushaltestellen in und um Anklam besser auszustatten (Überdachung usw. ist nicht Standard)?

ANTWORT:

Das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern hat aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ein Programm zum Neu- bzw. Umbau von barrierefreien Verkehrsstationen aufgelegt. Ziel ist bis 2022 alle Haltestellen im Land barrierefrei zu gestalten. Im Rahmen dieser Um- und Neubaumaßnahmen ist eine bessere Ausstattung von Haltestellen durchaus realisierbar. Voraussetzung hierfür ist eine kosteneffiziente Planung der Maßnahme, damit aus dem Fördergeld nicht nur die Barrierefreiheit resultiert, sondern auch eine angemessene Überdachung und Sitzgelegenheiten. Eine Hürde stellen hier oftmals, wie in Frage 1 bereits genannt, die Bürokratie und eine engere Kooperation zwischen Kommunen und Landkreis dar.

FRAGE:

Wie könnte man die Busverbindungen (oder die Mobilität allgemein) zwischen den Dörfern verbessern (Frequenz)?

ANTWORT:

In Bezug auf die Frequenz des Busverkehrs können gegebenenfalls durch direkte Absprachen zwischen Gemeinden und Busbetrieben einige geringfügige Verbesserungen möglich sein. Großflächige Änderungen und flächendeckende Versorgung rund um die Uhr sehen wir allerdings eher skeptisch. Gerade Fahrten zu späterer Stunde mit nur vereinzelten Fahrgästen sind den kommunalen Verkehrsbetrieben aus wirtschaftlichen Gründen nicht zuzumuten. Wir setzen deshalb auf ein Gesamtkonzept mit mehreren alternativen Komponenten, um die Mobilität zwischen den Orten zu gewährleisten. Neben dem normalem Busbetrieb, sehen wir den Ausbau von regional passenden Angeboten an Rufbussen, Sammeltaxis und Mitfahrgelegenheiten als sinnvolle Ergänzungsmöglichkeit. Darüber hinaus halte ich eine Erweiterung der Partner für den Verkauf von Fifty-Fifty-Taxi-Tickets als dringend geboten, damit diese an mehr Verkaufsstellen als bisher ausgegeben werden und somit noch umfangreicher genutzt werden können.

FRAGE:

Sehen Sie die Möglichkeit, einen Radweg von Anklam nach Neu Kosenow zu bauen? Sehen Sie generell Bedarf am Ausbau von Radwegen?

ANTWORT:

Als Hobbyradfahrer bin ich sehr für den Ausbau von Radwegen. Diese dienen nämlich nicht nur dem Tourismus, sondern auch der Anbindung für Pendler zwischen kleineren Orten. Leider geht der Radwegeausbau sehr träge voran, was auch dazu geführt hat, dass MV im Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs auf Platz 7 zurückgerutscht ist.
Generell gilt, dass hier mehr Geld in die Hand genommen und strategischer vorgegangen werden muss. Bundesländer wie Baden-Württemberg und Thüringen praktizieren Ihren Ausbau seit einigen Jahren anhand der BYPAD-Methode (Bycicle Policy Audit) und wenden somit Techniken des Qualitätsmanagements an. Hier wird genau geprüft, welche Maßnahmen zur Förderung der Radnutzung und Erhöhung der Verkehrssicherheit getroffen worden sind. Des Weiteren wird regelmäßig untersucht wie die Radverkehrspolitik organisiert und in die Strategien der übrigen Politik eingebettet ist. Durch die regelmäßige Überprüfung auf allen Ebenen, ist eine bessere Qualität gewährleistet. Durch die gewonnenen Erkenntnisse ist schnelles Einlenken und gezieltes Anpassen bei zukünftigen Maßnahmen möglich. Durch die Nutzung des Modulsystems, kletterten beide Bundesländer in den letzten Jahren im Ranking des ADFC kontinuierlich nach oben. Dieses System halten wir für eine sehr gute Option, um den Radwegeausbau auch für unser Land besser zu gestalten.