Stefanie Drese lud gestern zum Pressegespräch im Ministerium für Gesundheit und Soziales ein. Zum Termin mit Presse- und Medienvertretern erklärte die Ministerin die geplante Vorgehensweise für den anstehenden Herbst und Winter, genauer gesagt bis April 2023, und den geplanten Impfstrategien auf Landesebene. Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas Jesus de Fernandes, kommentiert dieses und die Aussagen der Teilnehmer wie folgt:

„Frau Drese tut gut daran, die beinahe schon elementarste Aussage des heute angesetzten Termins gleich zu Beginn vorauszuschicken: unter der deutschen Bevölkerung herrscht eine breite Basisimmunität. Von dieser kann man ausgehen und effizient wie logisch und kostenorientiert arbeiten – sollte man jedenfalls annehmen.

Die Kosten pro Landkreis und kreisfreier Stadt belaufen sich für die existenten Strukturen von ständigem und mobilem Impfzentrum auf rund 50.000 Euro; die Aufstockung der angestrebten infrastrukturellen Maßnahmen seitens des Ministeriums würden sich auf 12 Millionen Euro belaufen – eine stolze Summe. Vor allem in Hinblick auf Kriterien wie Bedarf und Notwendigkeit. Eine adäquate Kosten-Nutzen-Rechnung erschließt sich jedenfalls nicht.

So mancher Vertreter vom Hausärzteverband MV betont die ausreichende Deckung via den Arztpraxen und bezweifelt auch das Interesse der Bevölkerung an einem Ende September zu erwartenden Impfstoff, von welchem noch immer nicht klar gesagt werden kann, ob dieser gegen die aktuell kursierenden Varianten überhaupt eine neuartige bzw. verbesserte Wirkung zeige.

Mit den Empfehlungen der STIKO geht das Ministerium zudem sehr lax um und interpretiert diese je nach Gusto entsprechend der eigenen Vorhaben für sich neu um oder legt diese so aus. Während die momentane Empfehlung der STIKO von einer erneuten und unter Umständen vierten/fünften Impfung, abrät, geht Drese samt Kollegium davon aus, eine entsprechende Anpassung selbiger Institution im Herbst zu erhalten und sieht sich im eigenen Vorhaben dahingehend bestätigt. Bleibt jedoch die große und berechtige Frage: wie steht es um die Bürger in MV? Sehen eben diese in einer, wohl gemerkt, Empfehlung der Ständigen Impfkommission auch entsprechend notwendigen Handlungsbedarf? Die AfD-Fraktion wagt es, dies stark zu bezweifeln.”

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